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Das Kostbarste der Welt

Aktualisiert: 14. Aug.

Die Überschriften der Blogs sind absichtlich so gewählt, dass sie neugierig machen. Danach ist es dann meine Aufgabe für euch einen interessanten, wertvollen und bestenfalls inspirierenden Blog zu liefern. Das mag mir mal mehr gelingen und mal weniger. Jedenfalls schön, dass ihr wieder vorbeischaut.


Wenn ihr schon mal da seid, dürft ihr auch gerne bleiben und es euch wieder bequem machen. Ihr habt euch sicher schon Gedanken gemacht, um welche Kostbarkeiten es heute geht. Edelsteine, denkt ihr? Das Foto verrät es schon, nicht wahr? Tatsächlich sind Edelsteine sehr wertvoll und auch oftmals das Erste, an das wir bei dem Wort kostbar denken. Ein leuchtend blauer Saphir, ein schillernd roter Rubin, ein glänzend gelber Achat oder der wunderschönste aller Edelsteine, der grüne Smaragd. Schon das Wort lässt mich von Tausendundeiner Nacht auf einem fliegenden Teppich träumen.

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Stellt euch mal folgendes Szenario vor. Jemand bietet euch tatsächlich alle Edelsteine dieser Welt. Würdet ihr sie annehmen? Klar, oder? Naja, es gibt da aber einen Haken und eine Bedingung. Und die wäre? Ihr dürft nur noch den heutigen Tag auf dieser Welt verbringen und wacht morgen nicht mehr auf. Wer würde da noch zuschlagen? Niemand? Auf gar keinen Fall würden wir das. Und was zieht ihr aus diesem Schluss? Das unsere Lebenszeit das kostbarste Gut ist, was wir haben. Bingo! Genau so ist es auch. Das ist eine riesige Erkenntnis, dass es nichts auf der Welt gibt, was wir dagegen eintauschen würden.


Nennen wir es den Edelstein des Lebens, den ihr in euch tragt. Haben wir wirklich einen? Ja, der ist in eurem Herzen eingebaut und hat euch eure Mama bei der Geburt geschenkt. Nichts ist kostbarer als das. Am Ende unseres Lebens, wenn der Edelstein langsam verblasst, sollen sich so viele Erinnerungen und Momente darin befinden, wie wir sammeln konnten. Damit sind auch nicht nur die Höhen unseres Lebens gemeint, sondern auch unsere Tiefen. Denn was wäre das Leben, wenn wir nicht alle Emotionen mitnehmen würden.


Ihr wisst, unsere Zeit auf der Erde ist begrenzt. Ich beziffere das mal grob. Wir alle haben eine Ø-Lebenserwartung - wenn es gut läuft - von ca.:


  • 42.000.000 Millionen Minuten

  • 700.000 Stunden

  • 29.000 Tage

  • 4.200 Wochen

  • 1.000 Monate

  • 80 Jahre


Klingt eigentlich ganz fair, weil wir in der Zeit wirklich viel machen und erleben können. Jetzt stellt sich nur die Frage, wie viel Lebenszeit wir tatsächlich haben. Die ganze Zeit, oder etwa nicht? Naja, nicht ganz. Ich rede von einer anderen Zeit. Und von welcher Zeit sprichst du genau? Unserer Freizeit. Sozusagen die Zeit, die wir ohne die Verpflichtungen und Notwendigkeiten der heutigen Zeit frei zur Verfügung haben. Jedoch muss ich hier noch etwas spezifischer werden. Es geht um die Zeit, die wir selbstbestimmt erleben und frei für uns gestalten können. Also alles das, was wir nicht "müssen" sondern eher "wollen". Nennen wir sie doch Netto-Freizeit. Genau das finden wir heute nämlich heraus. Eins sage ich euch vorab. Das Ergebnis wird euch überraschen.

Kurzer Abschwenker! Wusstet ihr eigentlich, dass wenn ihr Geburtstag habt, nicht das Lebensjahr beginnt, welches ihr geworden seid, sondern dieses da schon endet? Hä, wie jetzt? Also, wenn ihr z.B. 40 Jahre alt geworden seid, dann habt ihr das 40-ste Lebensjahr bereits beendet. Das verwirrt uns jetzt, aber ehrlich. Passt auf. Wenn ihr geboren werdet befindet ihr euch ab eurem 1. Atemzug in eurem 1. Lebensjahr, nicht wahr? Aja, stimmt. Das heißt, wenn ihr das 1. Mal Geburtstag habt, habt ihr euer 1. Lebensjahr schon geschafft. Na toll, also sind wir ja eigentlich fast immer älter als wir denken. So in etwa...

Kehren wir zurück zum eigentlichen Thema: unsere Lebenszeit. Also, zur besseren Übersicht habe ich euch mal wieder etwas grafisch aufbereitet. Das Bild zeigt 80 kleine Felder, die unsere 80 Lebensjahre repräsentieren sollen.

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Und dann schauen wir mal, was wir in der Zeit alles so machen und wie viel Netto-Freizeit wir am Ende haben. Jetzt wird's mathematisch. Seid ihr bereit? Wir sind sowas von bereit, machen uns über das Endergebnis aber schon etwas Sorgen. Müsst ihr erst Mal nicht. Ich verspreche euch, dass was übrig bleibt und es zum Schluss auch noch den ein oder anderen Tipp gibt. Ok, das stimmt uns wieder zuversichtlicher.


Los geht's. So, den ersten Abzug an Jahren gibt es, weil wir 8 Stunden/Tag schlafen müssen. Sonst funktioniert das Konzept "Leben" leider nicht. Also ein Drittel unseres ganzes Lebens sind wir schon mal im Schlummerland. Plus Mittagsschlaf würde das bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren satte 28 Jahre bedeuten. Wahnsinn, oder?


Die (Vor)-Schulzeit ist die erste notwendige "Pflichtveranstaltung" unseres jungen Lebens. Gehen wir mal davon aus, wir kommen alle gut durch und bleiben nicht sitzen. Lasst uns hier 12 Schuljahre ansetzen, welche wir ca. 200 Tage/Jahr, mit durchschnittlich ca. 5 Stunden/Tag, besuchen. Das wären gerade mal 500 Tage über den gesamten Zeitraum von 12 Jahren. Krass, oder? Runden wir großzügig auf 2 Jahre auf, weil wir Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen auch noch einrechnen müssen. Selbstbestimmt sind die ganz sicher nicht. Den Rest verbringen wir mit jeder Menge Spiel, Spaß & Überraschung in den Pausen, unserer Freizeit und den Ferien. Kindheit & Jugend sind demnach geprägt von sehr viel wertvoller Netto-Freizeit. Die beinhaltet nur 2 Jahre "Verpflichtungen".


Ich merke, ihr werdet etwas entspannter, da - nach dem anfänglichen Schock - das gerade eine Information war, mit der man ganz gut leben kann. Naja, jetzt kommt aber gleich nochmal ein Brett. Aber zuvor der Zwischenstand: 30 Jahre (28 Jahre + 2 Jahre) sind schon weg. Bleiben noch 50 Jahre. Ach du liebes bisschen. Die Entspannung ist jetzt ehrlicherweise schon wieder verflogen. Wenn das so weiter geht, dann sehen wir schwarz. Ruhig bleiben. Das war der größte Brocken, versprochen. Ein bisschen was haben wir aber noch vor uns.

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Nach der Schule kommt möglicherweise ein 3-jähriges Studium und/oder eine 3-jährige Ausbildung und mindestens satte 46 Jahre Berufsleben. Wochentage (Mo.-Fr.) haben wir ca. 260 Tage/Jahr. Den Luxus von Ferien haben wir nun aber nicht mehr. Jährlich nur noch einen "großzügigen" Urlaubsanspruch von 30 Tagen und dankbaren 10 Feiertagen. Also 220 Tage/Jahr an denen wir für 49 Jahre mindestens 8 Stunden schuften. Macht 10 Jahre. Wenn wir da aber noch Mittagspause, Fahrtzeiten, Verkehrsstaus und Überstunden einrechnen kommen täglich mindestens 2 zusätzliche Stunden obendrauf. Das wären dann nochmal ca. 3 Jahre. Also 13 Jahre opfern wir nur für die Arbeit.


Dann haben viele einen Kinderwunsch. So schön und erfüllend das bestimmt auch sein mag, so herausfordernd ist das gelegentlich einfach. Es ist Zeit, die man gerne aufbringt, aber auch Zeit, auf die man gerne verzichten könnte (wie z.B. Windeln wechseln, Schlafmangel, Launen-Management, oder Debatten, warum Süßigkeiten zum Frühstück keine gute Idee sind). Sonst geht's, denke ich. Was meint ihr? Auf die Lebenszeit in Summe 2 Jahre Nervenprobe? Zu wenig? Zu viel? Ich denke das hört sich realistisch an. Der Großteil der Zeit ist ja zauberhaft.


Dann sehen wir uns in sämtlichen Lebenslagen regelmäßig mit ungeplanten Wartezeiten konfrontiert und gehen ständig auf die Suche nach Dingen, die wir verlegt haben. Außerdem stehen private To-Do's auf der Liste, wie Haushalt, Bürokram, Einkäufe, Kochen und Körperhygiene. Kalkulieren wir das alles zusammen, sind weitere ca. 2 Stunden/Tag fällig. Lasst uns die theoretisch auf 62 Lebensjahre ansetzen, weil wir als Kinder & Teenager, bis auf Körperhygiene, nicht viel von diesen Dingen wirklich tun müssen. Macht 5 Jahre.


Neuer Zwischenstand. Wir waren, abzüglich unserer Schlafzeit, bei 50 Jahren und ziehen nun weitere 20 Jahre (13 Jahre + 2 Jahre + 5 Jahre) ab. Bleiben demnach noch 30 Lebensjahre übrig. Unsere Netto-Freizeit.

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30 Jahre Netto-Freizeit klingt doch aber ganz okay. Wir hatten schlimmeres erwartet. Naja, es gibt da noch ein "aber". Wir sind noch nicht ganz am Ende. Denn wir müssen auch über vergeudete Zeit sprechen. Beispielsweise die Überbrückung von Langeweile durch inhaltslose Bildschirmzeit und endloses Scrollen am Smartphone/Notebook in digitalen Welten. Scheinbar sind wir in den 8 Stunden im Beruf noch nicht lang genug am Bildschirm gewesen. Dann kommen oftmals noch fruchtlose TV-Zeit hinzu, denn wir müssen ja unterhalten werden. Macht alles ca. 4 Stunden/Tag. Und das ab dem späten Kindheit/ frühen Teenager bis ins Rentenalter, geschätzt über 70 Jahre. Sind weitere 12 Jahre, die verloren gehen. Also ein 2. Berufsleben nochmal obendrauf.


Letztlich bleiben uns dann nur noch 18 Jahre Lebenszeit. Von der übrig gebliebenen Zeit sehen wir uns täglich mit negativen Nachrichten aus aller Welt bombardiert, deren Großteil wir uns ehrlicherweise getrost sparen können, weil wir auf die meisten Dinge, die da passieren, keinen Einfluss haben. Glaubt mir, es ist oft besser manche Dinge nicht zu wissen.


Dann sind wir noch oft am Grübeln, kramen in unserer Vergangenheit und sind vielleicht sogar traurig, weil Dinge nicht mehr so sind, wie sie mal waren. Dann haben wir parallel auch Ängste und Sorgen um die Zukunft, dass Dinge nicht immer so bleiben werden. Im Hier und Jetzt sind wir nicht wirklich oft. Und wenn, dann sind wir auch da vielleicht viel zu oft unzufrieden, unglücklich oder ärgern uns über belanglose Dinge. Wie viel geht da dann noch drauf? Nochmal ein paar Jahre. So ein Drittel der verbleibenden Zeit, so um die 6 Jahre? Eher 2 Jahre? Schwer zu sagen. Das ist ganz individuell. Rechnen wir mal mit der höheren Zahl. Viel bleibt am Ende dann aber nicht mehr von unserer geliebten Netto-Freizeit übrig. Nach meiner Rechnung ca. 12-16 Jahre. Also 15%-20% unserer Lebenserwartung von 80 Jahren.

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Lassen wir das erst Mal sacken. Letztlich ist das sicher eine Perspektive, die uns vorher noch nicht so bewusst war. Sie muss individuell gesehen werden, erscheint aber doch realistisch. Aber es gibt auch gute News. Oh ja, einen Hoffnungsschimmer können wir jetzt dringend gebrauchen. Den habt ihr euch jetzt auch verdient. Ich habe 2 Ansätze, wie wir Zeit zurückgewinnen können. Wenn wir die beherzigen bin ich mir sicher, dass wir deutlich mehr vom Leben haben werden, als wir das gerade kalkuliert haben.


1. Tipp: Pflichtzeit ist keine verlorene Zeit

Die Zeit, die wir nicht zwingend selbstbestimmt leben ist auch eine sehr wertvolle Zeit. Sei es in (Vor)-Schule, Ausbildung, Studium. Zum einen entwickeln wir uns dort weiter, sammeln Erfahrungen und lernen fürs Leben. Zum anderen gibt es im Unterricht sehr viele schöne Momente, an die wir uns gerne zurückerinnern. Daher sind das ja keine komplett verloren Jahre.


Beim Beruf ist das ähnlich. Solange wir aber etwas als Verpflichtung ansehen, so lange ist es keine Zeit, die wir genießen. Wenn wir im Berufsleben aber etwas nachgehen, was uns wirklich gefällt und erfüllt, bestenfalls unsere Berufung/Bestimmung finden, dann arbeiten wir keinen einzigen Tag mehr in unserem Leben. Viele dieser Jahre brauchen wir dann gar nicht abziehen, sondern die kommen wieder oben drauf. Und das waren viele.


2. Tipp: Freizeit nicht vergeuden

Ihr habt gesehen, wie viel wir von der übrigen Netto-Freizeit dann oft unnötig vergeuden. Daher sollten wir unsere Freizeit mehr wertschätzen und auch mal überdenken. Lasst uns die Zeit doch zum Großteil dafür aufwenden, das zu tun, was uns Spaß macht, gut tut, erfüllt oder mal herausfordert. Vor allem weg von Bildschirmen und Abstand von schlechten News halten. Sei es die Natur genießen, die Erde entdecken, Hobbys nachgehen, Neues ausprobieren, Familie & Freunde treffen, Zeit mit sich selbst verbringen... da gibt es so viel.


Grübeln gehört im Leben übrigens dazu. Das lässt sich nicht vermeiden. Da kann einen aber die Natur sehr gut helfen wieder Kraft zu sammeln. Wann habt ihr das letzte mal einen Waldspaziergang gemacht, die Füße in den Sand gesteckt, Im Wasser geplantscht, den Sonnenaufgang beobachtet, den Mond bewundert, einen Schmetterling beim Fliegen zugeschaut oder den Vögeln beim Singen zugehört? Lange her, was? Lasst uns das doch wieder mehr tun und keine Zeit mehr wegwerfen, die sowieso schon so rar ist.

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Nun zum Schlusswort. Wusstet ihr, dass wir zwei Leben haben? Werden wir nun also doch wieder geboren? Hm, das kann ich tatsächlich nicht mit Gewissheit sagen. Ich meine eher zwei Leben im gleichen Leben. Meinst du, dass wir mit einem Zaubertrank uns nochmal ins Leben zurückrufen können? Hm, dazu müssten wir mal einen echten Druiden befragen. Miraculix aus Asterix & Obelix könnte das bestimmt beantworten. Da der gerade aber nicht hier ist und der Zaubertrank zu schön wäre, um wahr zu sein, verrate ich es mit einem Zitat, welches sehr einprägsam ist und für heute einen schönen Schlusspunkt setzt.

"Jeder Mensch hat zwei Leben und das zweite Leben beginnt, wenn wir realisieren, dass wir nur ein einziges Leben haben."


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