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Wenn ich schlafe, geht's eigentlich mit der Müdigkeit

Aktualisiert: 9. Dez. 2024

Beep-Beep-Beep-Beep. Ist es nicht schön, das erste Geräusch des Tages. Unser Alarm weckt uns, wie jeden morgen, pünktlich, sanft und zärtlich aus unseren Träumen. Meistens lieben es sogar so sehr, dass wir uns durch die Schlummer-Funktion unseres Smartphones absichtlich mehrfach wecken lassen wollen.


Sagt mal, haben wir eigentlich noch alle Tassen im Schrank. Schaut bitte vorsichtshalber nochmal genau nach und zählt durch. Ich glaube nämlich nicht. Daher eins vorne weg: Lasst den Schlummermodus deaktiviert. Warum das so ist? Das klären wir am Ende des Blogs. Starten wir aber ganz von vorne.

Wir kennen es doch alle. Wir fühlen uns gerädert, obwohl wir doch eigentlich lang genug geschlafen haben. 8 Stunden. Warum sind wir dann trotzdem nicht wirklich ausgeruht? Hm... haben wir denn wirklich 8 Stunden geschlafen oder 8 Stunden im Bett verbracht. Das ist nämlich ein himmelweiter Unterschied. Doch, doch! 8 Stunden geschlafen. Wisst ihr es oder ist das eher eine Vermutung? Naja, eher eine Vermutung. Dachte ich mir doch. 8 Stunden Schlaf sind super, aber da gibt es noch etwas, was ihr unbedingt wissen müsst.


Eure Schlafdauer ist nämlich gar nicht der alles-entscheidende Faktor, ob wir ausgeruht und erholt sind oder nicht. Was? Echt jetzt? Was denn sonst? Es gibt da etwas, was eure Erholung noch stärker beeinflusst. Oh ha! Jetzt sind wir aber neugierig. Sag's uns bitte! Die Antwort lautet eure Schlafqualität. Umso besser die ist, umso regenerativer, also erholsamer, ist euer Schlaf und umso besser fühlt ihr euch am nächsten Morgen.


Zunächst müssen wir aber verstehen, dass wir nicht einfach nur einschlafen, schlafen und wieder aufwachen. Das ist etwas komplexer. Jetzt wird es super interessant. Hört zu. Unser Schlaf besteht nämlich aus 4 Schlafphasen, die sich - während ihr von Dinosauriern, Einhörnern oder Dschinni in der Wunderlampe träumt - zyklisch wiederholen. Deshalb nennt man das dann auch Schlafzyklus. Das heißt also wir durchlaufen die 4 Schlafphasen mehrfach während der Nacht.

Dann Bühne frei für unsere 4 Schlafphasen. Jeden von euch lernen wir in unserem Schlaf kennen. Stellt euch doch bitte einmal bei den Lesern kurz vor.


1. Grüßt euch, ich bin die Einschlafphase

  • Bei mir werden die ersten Vorbereitungen für euren Schlaf gesetzt

  • Mit mir verbringt ihr, ganz individuell, ca. 10-30 min./Nacht (also so 5-10%)


Stellt es euch so vor. In meiner Phase kauft ihr eure Tickets fürs Schlummerland.


2. Hi, ich bin die Leichtschlafphase

  • Bei mir wird euer Erholungsmodus eingeleitet

  • Die meiste Zeit seid ihr bei mir, also 200-280 min./Nacht (also so 50-60%)


Bei mir stehen wir noch in der Schlange kurz vor dem Einlass zum Schlummerland und sind bald an der Reihe. Hoffentlich drängelt sich niemand vor oder sagt, dass unsere Tickets abgelaufen sind. Hier kann uns noch so einiges passieren und aufwecken. Daher nichts wie rein.


3. Servus, ich bin die Tiefschlafphase

  • Ich bin essenziell für eure körperliche & generelle Regeneration

  • Mal ganz unter uns. Ich möchte die anderen Phasen nicht verärgern, aber ich bin eigentlich die aller wichtigste Schlafphase für eure Schlafqualität. Denn bei mir schlaft ihr nämlich ganz tief- und fest und regeneriert euch am besten. Aber pssst..., ich will nicht, dass die anderen deswegen sauer sind. Ohne die, gäbe es mich ja nicht mal. Daher bin ich denen schon sehr dankbar.

  • Bei mir habt ihr ca. 80-120 min./Nacht intensive Betreuung (also so 15-25%)


Yippie! Gratulation und herzlich willkommen im Schlummerland. Halt, halt! Noch nicht zu den Fahrgeschäften laufen. Ihr holt euch am Informationspunkt erst einmal euren Stempel und die Übersichtskarte für den Park ab. Dann schaut ihr euch zunächst ganz in Ruhe um und verschafft euch einen Überblick. Ihr wollt ja wissen, was es so zu entdecken gibt und welche Abenteuer auf euch warten. Letztlich möchtet ihr ja eine schöne Zeit dort verbringen. Nehmt euch zum Erkunden daher ruhig ganz viel Zeit. Ok? Na dann! So, jetzt könnt ihr es sicher kaum erwarten alle Fahrgeschäfte mal auszuprobieren, oder? Dann mal los!


4. Moin, und ich bin die REM-Schlafphase

  • Ich bin wichtig für eure geistige Regeneration (Traumphase)

  • Exkurs: Achso, "REM" steht übrigens für "Rapid-Eye-Movement", also "schnelle Augenbewegungen". Meine Phase ist geprägt durch intensive Bewegungen eurer Augen während ihr schlaft

  • Bei mir träumt ihr, so ca. 100-140 min./Nacht (also so 20-30%) vor euch hin


Und schon seid ihr auf der Wasserbahn angekommen und braust mit Karacho in die Tiefe. Danach lauft ihr schnurstracks rüber zum Kettenkarusell. Anschließend noch die Achterbahn mitnehmen und dann nicht zu vergessen direkt gegenüber die Geisterbahn. Ahhhh, jetzt habt ihr euch aber so erschreckt und seid schweißgebadet aufgewacht.

Uppps, warum stehen wir jetzt wieder am Eingang? Ganz einfach. Euer Schlafzyklus wiederholt sich mehrmals während ihr schlaft. Der dauert in der Regel immer 80-120 Minuten und diesen durchlaufen wir, je nach Schlafdauer, ca. 4-6x pro Nacht. Deshalb werdet ihr auch ganz sanft immer mal wieder im hohen Bogen aus dem Schlummerland "geworfen". Ihr müsst dann aber nicht mehr so lange anstehen um wieder reinzukommen, eher nur nochmal bei der Ticketkontrolle euren Stempel vorzeigen. Dann könnt ihr an der Warteschlange vorbei und wieder rein ins Vergnügen. Ihr nutzt sozusagen die "Priority-Lane".


Mit der Zeit kennt ihr euch dann im Schlummerland so gut aus, dass ihr auch direkt zu den Fahrgeschäften (Traumschlaf) laufen könnt und die Übersichtskarte (Tiefschlaf) nur noch selten benötigt. Das entscheidet ihr aber nicht selbst, sondern euer Körper oder die Leute am Informationspunkt direkt nach dem Eingang zum Schlummerland. Aus diesem Grund sind die ersten Schlafzyklen besonders wichtig, weil wir da auch den Tiefschlaf erreichen. Danach schlafen wir nicht mehr ganz so tief und fest.

Okay, so viel zur praktischen dargestellten Theorie. Jetzt gebe ich euch noch ein paar Tipps, um euren Aufenthalt im Schlummerland so schön und angenehm wie möglich zu machen. Auch wenn die Traumphase super aufregend ist, sollten wir im Schlummerland jede Nacht in die erholsamste Phase, den Tiefschlaf, eintauchen. Das liegt nicht immer zu 100% in unserer Hand, aber wir können da etwas nachhelfen. Dabei braucht es nur ein paar kleine Vorbereitungen vor der Nachtruhe, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass es klappt.

Tipp

Erklärung

Offene Fenster

Kühle frische Luft und viel Sauerstoff in der Nacht fördern euren Schlaf.

Kalt (ab)duschen

Kühlt euren Körper etwas runter, damit er sich aufwärmt und euch sanft einschlafen lässt.

Abdunkeln

Dunkelt euer Zimmer so stark wie möglich ab, denn jede Lichtquelle signalisiert dem Körper, dass es noch hell ist und wir produktiv sein sollten.

Lichtquellen aus

Alle künstlichen Blaulichtquellen 40-60 Minuten vor dem Einschlafen meiden. Ja, das heißt der verzichtet auf sämtliches Bildschirm-Licht aus TV, Smartphone, Notebook, etc.

Absolute Ruhe

Meditiert oder macht Atemübungen, um euch vor dem Einschlafen zur Ruhe zu bringen.

Ätherische Öle

Ätherische Düfte beruhigen euch und sorgen für einen besseren Schlaf.

Frische Wäsche

Wer kennt es nicht. Die 1. Nacht in einer frischen und sauberen Bettwäsche ist immer die Beste.

Warme Getränke

Oh ja, warme Milch mit Honig ist tatsächlich förderlich für euren Schlaf. Tee ist auch gut.

Lesen oder schreiben

Lesen und schreiben lässt eure Gedanken zur Ruhe kommen.

Der Tiefschlaf ist echt wichtig Leute. Damit boostet ihr eure Schlafqualität in neue Sphären. Merkt euch das bitte. So, und jetzt noch ein paar allgemeine Hinweise. Umso aktiver ihr während des Tages seid, umso mehr benötigt euer Körper den wohlverdienten Schlaf und umso besser wird euer Schlaf dann auch sein. Außerdem gibt es noch etwas relevantes zu beachten, dass sicher die meisten nicht ganz so ganz auf dem Schirm haben.


Täglich, regelmäßig und gleichmäßig. Eure Bettgehzeit, Schlafzeit und Aufstehzeit sollten nicht zu stark variieren. Das gilt für alle, von groß bis klein. Auch, wenn das eure Kinder abends nicht unbedingt hören wollen. Zumindest ihr Erwachsenen solltet es beherzigen. Wir brauchen feste Routinen, um uns optimal auf den nächsten Tag vorzubereiten, ausgeschlafen zu sein und wieder voll durchstarten zu können. Wenn ihr das beherzigt, dann wird jede Nacht zur heiligen Nacht.


Okay, damit wären wir schon am Ende, aber da gab es doch noch eine Frage zu klären, erinnert ihr euch?

Ach ja, warum sollten wir denn jetzt nicht die Schlummertaste betätigen?

Genau! Und das lösen wir natürlich auch noch auf.


Beim Aufwachen wird euer Stresshormon "Cortisol" aktiviert. Beim Einschlafen dagegen euer Schlafhormon "Melatonin". Die beiden sollen sich aber nicht streiten und kampeln, denn das bringt euren Hormonhaushalt durcheinander. Mit so viel Stress direkt am Morgen ist das kein guter Start für euch in den Tag. Lasst die beiden beste Freunde sein und sich ganz fair die Zeit am Tag (Cortisol) und in der Nacht (Melatonin) aufteilen. "Happy hormons, happy you."


So, dann wünsche ich euch jetzt ganz viel Spaß im Schlummerland.

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