Die Medizin der Natur
- Marius Winkler
- 29. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Dez. 2024
Ein weiser Mann sagte einst: "Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke". Da steckt unglaublich viel Wahrheit drin, denn Lebensmittel sind die Medizin, die uns die Natur bereitstellt und auch eigentlich die Einzigen, die wir für unsere Gesundheit brauchen.
Wir futtern doch alle für unser Leben gern. Nicht nur, weil es uns so gut schmeckt und uns Energie gibt, sondern weil es lebensnotwendig ist. Essen & Trinken ist für uns aber so normal und alltäglich, dass uns die Rolle für unsere Gesundheit gar nicht mehr so richtig bewusst ist. Erst wenn es uns nicht gut geht, achten wir wieder etwas vermehrt darauf, was wir unserem Körper zuführen. Dieses Bewusstsein hält meistens aber nur so lange an, bis wir uns wieder gesund und vital fühlen. Dann fängt der Kreislauf wieder von vorne an und das wiederholt sich oft ein leben lang. Das muss doch aber echt nicht sein.

Fangen wir aber ganz von vorne an. Warum Essen & Trinken wir eigentlich? Wisst ihr's denn?
1. Lebensfunktionen
Den Großteil der Energie verbraucht unser Körper, um uns am Leben zu halten. Er steuert für uns Herzschlag, Atmung, Kreislauf und reguliert unsere Körpertemperatur, denn diese muss bei konstant 36°-37°C gehalten werden. Außerdem bestehen wir zu 45-75% aus Wasser und das muss auch gut ausbalanciert werden.
2. Körperlichen & geistige Aufgaben
Jede einzelne Bewegung verbraucht Energie, egal ob Sport, Zähne putzen oder Augenzwinkern. Jede noch so kleine Bewegung. Auch unser Kopf braucht jede Menge Futter, damit wir Denken, uns Wissen aneignen und merken können. Außerdem für die Wahrnehmung unsere Sinne, also Sehen, Riechen, Hören, Schmecken, Tasten.
3. Verdauung & Stoffwechsel
Richtig, auch beim Essen & Trinken verbrauchen wir Energie. Cool, oder? Nicht nur beim Kauen. Der Körper muss die ganze Nahrung für uns durch den Körper schleusen, dass wir sie auch nutzen und daraus Energie ziehen können. Da steckt richtig viel Arbeit & Logistik dahinter.
4. Wachstum & Regeneration
Wie ihr seht, unser Körper ist eine Wundermaschine und arbeitet für uns 24/7. Ohne Urlaub oder Überstundenausgleich. Er sorgt mit der zugeführten Energie dafür, dass sich unsere Billionen (!) Zellen - aus denen wir übrigens bestehen - immer gut versorgt, repariert und erneuert werden. Ein wichtiger Teil für unser Wachstum und unsere Regeneration von Haut, Knochen, Haaren, Nerven & Co.
5. Genuss & Happiness
Weil wir es lieben. Es ist ja auch (meistens) saulecker. Wir kennen doch alle, dass wir grummelig werden, wenn wir hungrig sind. Essen & trinken macht glücklich.

Verstanden, aber was sind diese magischen Dinge, die unserem Körper diese Superpower verleihen?
Die magischen Dinge heißen Nährstoffe.
In der Tabelle findet ihr die relevanten Nährstoffe über die ich gerade spreche. Jeder Nährstoff bekommt noch einen eigenen Blog gewidmet. Dann erfahrt ihr auch mehr, was hinter jedem Nährstoff steckt, in welchen Nahrungsmitteln diese Nährstoffe enthalten sind was ihn so besonders macht. Aber für den Moment, reicht der grobe Überblick.
Makronährstoffe | Mikronährstoffe |
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Diese benötigen wir in größeren Mengen. Sie geben uns direkte Energie. Ausnahme: Wasser. Es liefert zwar keine Energie, ist aber der wichtigste Nährstoff und an allem, was in eurem Körper passiert, beteiligt. Ohne Wasser läuft nichts. (Im wahrsten Sinne des Wortes) | Diese benötigen wir in kleineren Mengen. Sie geben uns keine direkte Energie, aber Vitamine & Mineralstoffe sind lebensnotwendig. Darüber hinaus sind Ballaststoffe (auch Naturfasern genannt) & sekundäre Pflanzenstoffe für uns ausgesprochen gesundheitsfördernd. |

Gut, aber kannst du uns bitte das Zusammenspiel von Nährstoffen & Körper in ein sinnbildliches Beispiel verpacken?
Stellt euch die Nährstoffe als eine Art Kraftstoff vor. Den Kraftstoff nutzen wir als Brennstoff. Also nicht im klassischen Sinne einer physikalischen Verbrennung, dazu ist unserer innerer Ofen nicht heiß genug. Eher im Sinne einer biologischen Oxidation. Aber genug mit den Fremdwörtern und zurück zur einfachen Erklärung. Umso hochwertiger der Kraftstoff, den du oben einfüllst, umso besser ist er für deine Gesundheit, dein Energielevel und all die Aufgaben, die ich oben beschrieben habe. Der bekommt von uns eine glatte 1 mit Sternchen. Minderwertiger Kraftstoff hält uns zwar auch am Leben und gibt uns Energie, aber zu viel davon geht nicht allzu lange gut und wir fühlen uns irgendwann schwach & schlecht. Der kann die besagten Aufgaben leider nur befriedigend bis mangelhaft erfüllen.
Nun gut, aber was genau sind hochwertiger und minderwertiger Kraftstoff?
1. Hochwertiger Kraftstoff
Umso naturbelassener und unveränderter ein Lebensmittel ist, umso qualitativ wertvoller ist es für uns. Hier ein paar Beispiele:
Pflanzliche Quellen: Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Getreide, ...
Tierische Quellen: Fisch, Fleisch, Eier, Milch, Honig, ...
2. Minderwertiger Kraftstoff
Umso verarbeiteter und behandelter ein Lebensmittel ist, umso qualitativ weniger wertvoller ist es für uns.
Produkte, die so nicht wirklich in der Natur vorkommen
Produkte, die unsere Vorfahren nicht mehr als Nahrung erkennen würden
Produkte mit langen Zutatenlisten
Produkte mit kryptischen Inhaltsstoffen
So viel zur ganz groben Theorie.

Aha, langsam kommt Licht ins Dunkel. Wir bräuchten nur noch eine Grundregel, die uns hilft, auf was wir bei der Ernährung generell achten sollten?
Klaro! Ich versuche es mal in einem Satz zu formulieren.
Umso vielfältiger & ausgewogener wir unsere Lebensmittel aus natürlichen (& wenig verarbeiteten) pflanzlichen & tierischen Quellen kombinieren, umso besser decken wir alle Nährstoffe ab, die wir brauchen um gesund zu bleiben.
Zusammenfassend könnt ihr euch einfach merken, dass es bei eurer täglichen Ernährung & Lebensmittelauswahl vor allem auf die Natürlichkeit, Qualität, Ausgewogenheit, Vielfältigkeit & Quantität (also Menge) ankommt. Das heißt aber nicht, dass wir ab sofort nur noch "clean" (also: sauber, rein) essen müssen. Auf das Verhältnis und die Menge kommt es an. Dazu kommen wir aber noch in einem separaten Blog über Ernährung.
Zu guter Letzt: Bitte gebt eurer Ernährung unbedingt (wieder) die Priorität und Aufmerksamkeit in eurem Leben, die es verdient.
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