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Schleckermäulchen GmbH & Co. KG

Aktualisiert: 6. Okt.

So, da wären wir wieder. Sorry für die kurze Auszeit. Manchmal brauche ich mit einem neuen Blog etwas länger. Aber wir haben ja auch gar keinen Zeitdruck. Alles ganz easy. Heute widmen wir uns nochmal unseren kleinen Kameraden, den Kalorien. Cool, aber die hatten wir doch bereits im Programm, oder? Stimmt, die Herzchen hatten uns tatsächlich schon mal begleitet. Spricht denn etwas dagegen, dass sie das heute nochmal tun? Nein, ganz und gar nicht. Wir haben sie ja beim letzten Mal echt lieb gewonnen. Seht ihr. Dann nehmt sie heute bitte nochmal an die Hand. Sie stehen schon für euch bereit, wie Einlaufkinder beim Fußball. Mit großen freudestrahlenden Augen. Sie können es kaum erwarten mit euch heute nochmal aufs Spielfeld ins Stadion laufen zu dürfen.

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Bevor es losgeht kramt bitte jetzt nochmal in eurem Gedächtnis. Ist da noch irgendetwas an Wissen zu Kalorien hängen geblieben? Ach du liebes bisschen. Kommt schon, so lange ist das noch nicht her. Ich sehe schon, ihr kratzt euch verzweifelt am Kopf und wühlt in den Untiefen eurer Erinnerung. Ich hoffe nur, dass ihr es nicht in der Schublade für "unnützes Wissen" abgespeichert habt. Da gibt es nämlich Ärger von mir. Und auch von den kleinen Kalorien. Ihr dürft gerne nochmal spicken und den Blog "Ist doch alles halb so wild" besuchen, um euer Wissen nochmal aufzufrischen.


Ok, ich sehe schon, das ist euch zu aufwendig. Die wenigen Mausklicks sind auch echt viel Arbeit. Verstehe ich. Ihr hört die Ironie. Nun gut, ich helfe euch kurz auf die Sprünge. Also, Kalorien sind nichts anderes als Energie. Stellt euch euren Körper wie ein kleines Unternehmen vor. Schleckermäulchen GmbH & Co. KG. Wir kaufen Kalorien in Form von Nahrung ein. Diese lagern wir und geben sie stufenweise an die Produktionslinie ab. Mit anderen Worten: Wir futtern. Daraus produziert unser Körper ein richtig tolles Produkt, was wir Energie nennen. Mit der kann man richtig viel machen. Am liebsten verkaufen wir diese zu fairen Konditionen an unsere treusten Kunden namens Stoffwechsel, Herz, Gehirn, Lunge, Leber, Blut, Zellen, Muskeln. Je nachdem wie aktiv wir am Markt sind verkaufen wir mal mehr und mal weniger.


Wenn wir jetzt aber zu viel Material einkaufen als wir verkaufen, dann ist die Lagerhalle ganz schön voll und platzt irgendwann aus allen Nähten. Im wahrsten Sinne des Wortes passiert das dann auch mit euren Hosen. Wir steuern dann langfristig auf ein klitzekleines, naja eigentlich doch ziemlich großes Problem zu. Die Prozesse in unserem Unternehmen funktionieren dann nämlich nicht mehr so gut, weil alles vollgestellt ist. Das lässt sich aber ganz einfach lösen, indem wir weniger einkaufen und wieder mehr verkaufen. Dann läuft der Laden auch wieder besser.


Wenn wir mehr verkaufen, als wir einkaufen wird die Lagerhalle langsam immer leerer und wir wir haben wieder mehr Platz. So wie auch euren Hosen, die endlich wieder etwas Luft schnappen können. Ganz leer dürfen wir die Lagerhalle aber bitte nicht räumen, denn die Produktion muss schon am Laufen gehalten werden. Denn ein Produktionsstillstand können wir uns nicht leisten, denn unsere Kunden zählen auf uns. Ansonsten können wir das Unternehmen dicht machen. Ein Sicherheitsbestand ist daher äußerst empfehlenswert.


Letztlich werden eure Lagerbestände schwanken und das ist okay, nur dürfen sie das weder zu schnell noch zu stark tun. Egal in welche Richtung. Ihr seid der Controller und gleichzeitig der CEO eures Unternehmens. Daher achtet immer darauf, dass eher alles behutsam und langsam justiert wird, als zu hastig.


Bingo. Wir erinnern uns. Du hattest es damals mit der Balkenwaage erklärt. Stimmt genau. Aber dieses Beispiel fanden wir jetzt auch echt gut, weil du es nochmal anders beschrieben hast. Super, das finde ich nämlich auch. So bleibt es noch besser im Köpfchen. Achso, übrigens war es in unserem Gedächtnis in der Schublade "Wissenswertes" gespeichert. Warum wir Dummies da nicht gleich gesucht haben. Nicht schlimm, ihr habt es ja jetzt gefunden.


Uns ist gerade noch etwas anderes eingefallen. Was denn? Du hast uns auch schon mal tolle Beispiele genannt, wie unterschiedlich die Kalorien in Lebensmitteln sein können. Ganz genau. Perfektes Timing und gut das ihr es an der Stelle erwähnt, denn das beleuchten wir genau jetzt nochmal etwas näher.

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Lasst uns mal die Kalorien anschauen, die unsere Lebensmittel haben. Damit ich nicht jedes einzelne Lebensmittel der Welt auflisten muss, habe ich versucht Lebensmittel-Kategorien zu bilden, damit es übersichtlich bleibt. Die Angaben sind immer auf 100g bezogen. Es ist für euch absteigend sortiert, sodass wir uns von wenig Kalorien, hin zu viel Kalorien bewegen. Dann legen wir mal los.

Kategorie

Beispiele

kcal/ 100g

Wasser

Wasser, Tee, Kaffee

0

Grünes Gemüse, Kräuter & Co.

Gurke, Zucchini, Spinat, Basilikum, Oregano, Petersilie

10-20

Buntes Gemüse

Tomate, Paprika, Aubergine, Sellerie, Rote Beete, Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Brokkoli, Blumenkohl

20-40

Beeren & Melone

Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Wassermelone

30-40

Zitrusfrüchte

Orange, Mandarine, Zitrone, Limette, Pampelmuse

40-50

Fruchtsäfte & Softgetränke

Orangensaft, Apfelsaft, Cola, Limonade, Eistee

40-50

Süße Früchte

Apfel, Banane, Ananas, Mango, Papaya, Granatapfel, Birne, Honigmelone

50-80

Milchprodukte

Milch, Quark, Naturjoghurt

50-80

Knollen

Kartoffeln, Süßkartoffeln, Topinambur

70-90

Eier

Eier, Rührei, Spiegelei

100-150

Geflügel

Hähnchen, Pute

100-200

Fisch

Thunfisch, Lachs, Forelle, Scholle

100-200

Fleisch

Rind, Schwein, Lamm

150-250

Brot

Vollkornbrot, Sauerteigbrot, Weißbrot

200-300

Fast-Food & Convenience

Burger, Nuggets, Pommes, Currywurst, Pizza, Fertiggerichte

250-350

Hülsenfrüchte

Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Bohnen

300-400

Getreide

Nudeln, Reis, Haferflocken

300-400

Käse

Parmesan, Emmentaler, Gruyere, Gouda

350-450

Süßigkeiten

Schokolade, Kuchen, Kekse, Gummibärchen

350-550

Salzige Snacks

Kartoffelchips, Gemüsechips & Co.

500-600

Nüsse

Haselnüsse, Walnüsse, Macadamia, Mandeln, Pekan

600-700

Öle & Fette

Olivenöl, Saatenöl, Kokosöl, Butter

700-900

Ok, coole Liste. Hast du die selbst gemacht? Ja, ich wollte sowas schon lange mal in einer Tabelle zusammenfassen, denn etwas ähnliches in der Art habe ich so noch nie irgendwo gefunden. Danke, das ist sehr nett von dir. Nicht der Rede wert. Doch schon, denn das hilft uns wirklich sehr. Das freut mich.


Ich habe dazu aber noch ein paar wichtige Hinweise für euch. Klar, schieß los. Wir hören gespannt zu.

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Hinweis 1: Richtwerte

Die o.g. Kalorienangaben sind Richtwerte. Die sollen euch helfen Lebensmittel besser einzuordnen und anhand der Kalorien zu vergleichen. Jedes Lebensmittel ist individuell, d.h. dass die Kalorien auch schwanken können. Je nach Sorte & Zutaten. Aus diesem Grund sind immer entsprechende Spannen angegeben. Legt kleinere Abweichungen, die ihr bei eurer eigenen Recherche im WWW findet, nicht auf die Goldwaage. Im Großen und Ganzen soll es euch als grobe Orientierung dienen.


Hinweis 2: 100g, nicht Portionen

Die Kalorienangaben beziehen sich auch nicht (!) auf normale Portionen, sondern immer auf die angegebenen 100g gesehen. Das habe ich absichtlich so gewählt, damit ihr eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Kategorien habt. Denn Portionsgrößen sind ja auch ganz individuell. Und da liegt auch schon der klitzekleine Nachteil an der Tabelle. Einigen Angaben lesen sich auf den ersten Blick unlogisch. Lasst euch da nicht täuschen oder in die Irre führen.


Super, dass du das nochmal erwähnst, aber was meinst du genau? Ich erkläre es kurz anhand der Fruchtsäfte & Softgetränke. Die wirken auf den ersten Blick recht kalorienarm und einladend, aber wer trinkt denn nur 100g bzw. 100ml davon. Meistens ist es doch schon deutlich mehr, was dann letztlich auch ganz schön ins Gewicht fallen könnte. Im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Auch beim Fast Food denken wir uns, dass es doch gar nicht so schlecht mit den Kalorien wegkommt. Naja, wer wird denn von 100g auch wirklich satt. Das sind ja teilweise richtig große Portionen, die ganz locker mal über 1.000 kcal kommen.


Das gleiche gilt aber auch umgekehrt. Denn Nüsse, Öle und Butter würden wir, anhand der Tabelle, doch sofort aus der Ernährung streichen. Die scheinen viel zu kalorienreich zu sein. Macht das nicht, denn ihr esst davon ja auch nicht die angegebenen 100g (100 ml), sondern nur einen Bruchteil.


Hinweis 3: Trockengewicht

Zusätzlich müsst ihr bitte berücksichtigen, dass die Kalorienangaben der Lebensmittel im ungekochten & rohen Zustand sind, also das Trockengewicht. Das ist super relevant. Denn wenn ihr Lebensmittel im gekochten Zustand wiegt, sind die Kalorien nicht so, wie in der Tabelle angegeben. Oh Gott, jetzt sind wir verwirrt. Keine Sorge, ich entwirre das für euch.


Gutes Beispiel ist die Kategorie Getreide oder Hülsenfrüchte. Diese nehmen beim Kochen zusätzlich noch einiges an Wasser auf. Das heißt, dass die Kalorien pro 100g im gekochten Zustand, dann deutlich geringer sind als im rohen Zustand. Einfache Mathematik. Denn 100g Spaghetti bestehen dann beispielsweise nur aus 50g Nudeln + 50g Wasser. Und wie wir gelernt haben ist Wasser kalorienfrei. Aha, das ist ziemlich schlau und toll, dass du uns das noch sagst. Mach ich doch gerne.


Hinweis 4: Wiegen & Zählen

Da kommen wir auch schon zu dem relevantesten Punkt. Versucht mal gelegentlich, die Lebensmittel, die ihr esst, zu wiegen und die Kalorien zu notieren. Keine Sorge. Das müsst ihr nicht euer Leben lang tun. Nur mal eine gewisse Zeit, damit ihr das Thema für euch besser versteht. Denn jeder sollte das für sich mal herausgefunden und gemacht haben, um ein Grundgefühl dafür zu bekommen. Übrigens mache ich das selbst schon lange nicht mehr, weil ich mittlerweile dieses angesprochene Gespür entwickelt habe und es gut einschätzen kann. Außerdem weiß ich, dass mir mein Körper auch sagt, wenn er etwas braucht oder wo er etwas zu viel bekommen hat. So ist das auch bei euch. Hört nur mal genau hin. Falls nicht, sagt es euch spätestens eure Waage.


Und was machen wir, wenn wir im Restaurant, Café oder bei Freunden essen? Dann setzt ihr euch ruhig hin und genießt das Mahl. Macht euch da keine Sorge ums Wiegen und Zählen. Das ist unnötig und verdirbt euch vielleicht sogar den Appetit oder Abend. Also lasst eure Küchenwaage an diesen Tagen zu Hause.

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Was uns noch nicht ganz klar ist, warum die Kalorien in den unterschiedlichen Lebensmitteln so stark voneinander abweichen. Das ist wieder mal eine hervorragende Frage. Erinnert ihr euch an meinen ersten Blog zum Thema Ernährung "Die Medizin der Natur"? Da habe ich Nährstoffe erwähnt.


Einmal die Mikronähstoffe (Vitamine, Mineralstoffe & Co.), die uns zwar keine Kalorien (also Energie) liefern, aber unverzichtbar für zahlreiche lebenswichtige Aufgaben in unserem Körper sind. Beim Thema Kalorien schauen wir uns aber vor allem die Makronährstoffe näher an. Diese liefern uns die besagten Kalorien (also Energie) und jeder davon unterschiedlich viel. Hier einmal dargestellt:


  • Wasser liefert uns 0,0 kcal/g (0 kcal/ 100g)

  • Kohlenhydrate liefern uns 4,1 kcal/ g (410 kcal/ 100g)

  • Eiweiße liefern uns 4,1 kcal/ g (410 kcal/ 100g)

  • Fette liefern uns 9,3 kcal/ g (930 kcal/100g)


Da jedes Lebensmittel eine unterschiedliche Zusammensetzung aus diesen 4 Makronährstoffen hat, kommen auch diese unterschiedlichen Kalorien zu Stande. Das nennt sich Kaloriendichte (auch: Energiedichte). Sehr wasserreiche Lebensmittel haben weniger Kalorien. Sehr fettreiche Lebensmittel dagegen sehr viele Kalorien. Das heißt aber nicht, dass Fett dadurch grundlegend schlecht und ungesund ist. Ganz im Gegenteil. Fett ist lebenswichtig und unverzichtbar. Fett liefert halt nur deutlich mehr Energie, als die anderen Makronährstoffe. Den schlechten Ruf hat Fett völlig zu unrecht.


Wenn ihr mal Lust und Zeit habt, dann könnt ihr die Kalorien in Lebensmitteln nachrechnen. Alles was ihr dafür braucht ist die Nährstoffzusammensetzung, die ihr auf der Rückseite der Packung oder im World Wide Web findet. Da findet ihr zwar auch die Kalorien, aber wir wollen ja wissen, wie die sich genau errechnen. Das lässt sich mathematisch ganz einfach kalkulieren.


Ich sehe es schon an euren Augen. Ihr wollt nochmal ein Beispiel zusammen machen, oder? Ja bitte. Na gut. Die Zeit haben wir noch. Lasst es uns mal am Beispiel meiner Lieblingsnuss machen. Der Walnuss. Sie besteht aus:

Makronährstoff

Anteil/ 100g (ca.)

Kalorien/ 100g (ca.)

Wasser

12g (x 0,0 kcal/g)

0 kcal

Kohlenhydrate

8g ((x 4,1 kcal/g)

33 kcal

Eiweiß

16g (x 4,1 kcal/g)

66 kcal

Fett

64g (x 9,3 kcal/g)

595 kcal

Gesamt

100g

694 kcal

Und so kann man das mit jedem einzelnen Lebensmittel machen und für sich probeweise einmal ausrechnen. An der Stelle war mir jedoch weniger die eigentliche Rechnung, sondern viel mehr das generelle Verständnis wichtig. Ich hoffe ich konnte eure Frage gut beantworten und euch ein bisschen schlauer machen. Ja, das hast du wieder richtig gut erklärt. 1A, das liest sich doch gut.


Ihr seht. Das mit den Kalorien ist dann doch etwas komplexer, aber wenn man es einmal verstanden hat eigentlich doch kinderleicht. Dann müsst ihr den Kalorien für heute bitte auf Wiedersehen und Gute Nacht sagen. Aber gar nicht für lange. Sie sind schon im nächsten Blog wieder mit am Start... Und ich hoffe ihr auch.

1 Kommentar


K W
K W
15. Mai

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