I like to move it, move it. I like to move it, move it. I like to move it, move it. You like to?
- Marius Winkler
- 6. Okt. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Dez. 2024
Den Song kennt nun wirklich jeder. Spätestens aus dem Kinder-Animationsfilm Madagascar. Textsicher singen wir die Zeilen des Refrain und bewegen uns geschmeidig im Takt. Bei dem Song kann man sich schlichtweg nicht-nicht bewegen. Schon beim Schreiben dieses Textes geben mir die Beats Anlass mit dem Kopf zu wippen. Zum Abschluss des Refrains als der Sänger uns alle fragt: "You like to?" brüllen wir dann alle lauthals und voller Überzeugung "Move it!".

Naja, lügen wir uns da nicht alle ein kleines bisschen selbst an? In unserem Alltag sieht es bei den meisten von uns mit der Bewegung doch eher mau aus.
Move it? Mich bewegen? Dein Ernst jetzt? Lass doch mal lieber chill'n.
Naja, starten wir, wie immer, mit den Basics.
Laut Definition beschreibt Bewegung jede körperliche Aktivität bei der wir unsere Muskeln nutzen. Kleine/ leichte Bewegungen, wie Kopfschütteln, wenn der Mann wieder vergessen hat den Müll rauszubringen oder große/ anstrengende Bewegungen wie Sprintläufe, wenn die Frau nach Hause kommt und die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt ist. Da gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Bewegungen machen uns lebendig. Meist haben wir dabei ein Ziel. Wir wollen entweder von A nach B, wie bei einem Spaziergang oder haben einen zeitlichen Aspekt mit Start- und Endpunkt, wie bei einem Workout. Oder beides.
Gehen wir aber gemeinsam nochmal ein paar Millionen Jahre zurück. Wir waren Jäger & Sammler und sind regelmäßig meilenweit für Nahrung gelaufen. Es gab auch noch keine Fortbewegungsmittel und den Supermarkt um die Ecke, wo man Mammutfleisch im Sonderangebot bekommen konnte, weil es kurz vor MHD-Ablauf war. Stellt euch mal vor, dass wir uns vor Raubtieren verstecken mussten und Bären und Wölfe uns durch die Wälder gejagt haben. Heute sind es eher die Steuerbehörden und Finanzämter. Nein, ernsthaft jetzt. Unsere Vorfahren waren einfach äußerst athletisch, aktiv & fit, weil es die Gegebenheiten von ihnen verlangt haben und sie ehrlicherweise auch keine andere Wahl hatten. Sie waren zwar noch nicht so fortgeschritten, aber dafür kerngesund. Mittlerweile haben wir uns da ein ganz kleines bisschen weiter- bzw. eigentlich auch (zurück)entwickelt.

Der Mensch hat im Laufe seiner Evolution gelernt seine Ressourcen strategisch immer sparsamer einzusetzen, um etwas zu erreichen. Das nennt sich Minimalprinzip, dass sich mit der Frage beschäftigt: "Wie kann ich mein Ziel mit möglichst geringem (minimalstem) Aufwand erreichen?" Dem Gegenüber steht das Maximalprinzip, das sich mit der Frage auseinandersetzt: "Mit welchem Aufwand kann ich den größtmöglichen Erfolg erzielen".
Was glaubt ihr, nach welchem Prinzip wir uns heutzutage eher bewegen?
Eindeutig. Minimalprinzip. Zumindest die meisten von uns. Seid mal ehrlich.
Statistisch gesehen bewegen wir uns nämlich leider immer weniger. Die heutigen Infrastrukturen und technologischen Erfindungen der Neuzeit ermöglichen uns ein Leben zu führen, wo wir ohne viel Bewegung überleben können. Werbung und Marketing versprechen uns Strategien, innerhalb kürzester Zeit und ohne viel Aufwand unser Wunschgewicht und den Traumkörper zu erreichen. Wir springen drauf natürlich sofort an. Heutzutage können wir uns via Knopfdruck den Einkauf oder das Essen nach Hause liefern lassen. Wir haben ein Auto, dass uns zur Arbeit und wieder nach Hause bringt. E-Scooter, die uns bewegungslos von einem Punkt zum anderen bringen. Wir haben Rollbänder, Rolltreppen und Aufzüge. Mittlerweile kaufen wir uns fast alle E-Bikes, um nicht mehr so viel in die Pedale treten zu müssen.
Das lässt doch folgendes Fazit zu... Gebt ihr mir da recht?
Wir lieben es einfach
Wir lieben es bequem
Wir lieben es aufwandsfrei
Wir lieben es effizient
Ernsthaft Leute? Wir haben dadurch irgendwie verlernt uns zu bewegen. Lasst es uns bitte wieder erlernen. Es ist noch nicht zu spät. Packen wir es gemeinsam an. Das ist echt nicht schwer. Ihr könnt das. Ihr habt es schon bewiesen. Nur müssen wir aus unserer Komfortzone kommen, den Popo hoch bekommen und bei Bewegung wieder nach dem Maximalprinzip handeln. Also was ihr mit den vorhandenen Mitteln tun müsst, um das größtmögliche Ziel zu erreichen. Das höchstmögliche Ziel heißt eure Gesundheit (!) auf das beste Level zu heben. Strebt im Alltag bitte einen hohen Bewegungsaufwand an. Wählt bei Bewegung niemals die Abkürzung, sondern lieber den Umweg. Das macht euch bärenstark!

Hier zum Start gleich mal 4 Alltagstipps für euch.
1. Sticker sammeln
Kennt ihr noch die Panini-Stickeralben von früher. Ich habe sie geliebt. Es gab normale Sticker & Gold-Sticker und es war das beste Gefühl eine ganze Seite und am Ende vielleicht sogar das ganze Heft voll zu bekommen. Stellt euch eure täglichen Schritte genauso vor. Jeder Schritt ist ein Sticker. Eine Seite hat 1.000 Sticker. Jeder 1.000ste Sticker ist ein wertvoller Gold-Sticker, den ihr bekommt, wenn ihr die Seite voll macht. Am Ende das Tages schaut ihr euch das Heft an. Umso mehr Seiten ihr voller Sticker habt, umso glücklicher & gesünder werdet ihr sein. Wenn ihr sogar das ganze Heft voll bekommt, steht eurer Teilnahme an der nächsten Sticker-Weltmeisterschaft nichts mehr im Weg. Setzt euch direkt euer individuelles Sticker... ähhh Schritte-Ziel und sammelt was das Zeug hält.
2. Treppen sind Freunde, keine Feinde
Ehrfurchtsvoll stehen wir vor einer Treppe wie der Hase vor der Schlange. Ängstlich nehmen wir Reißaus und suchen schnell einen Ausweg über die Rolltreppe oder den nächsten Aufzug. Stellt euch jede Treppe als einen Berg vor, der erklommen werden möchte. Erinnert euch doch mal. Ist das nicht ein tolles Gefühl euer Herz pochen zu hören, wenn ihr den Gipfel erreicht. Das macht die Aussicht doch viel schöner. Egal, wie klein oder groß, jede Treppe ist ab sofort euer Mount Everest. Auch wenn es nicht gleich 8.848 m sind. Aber bildlich gesprochen. Ihr nehmt euren Mut zusammen und besteigt ab sofort jeden Gipfel, der sich vor euch aufbäumt, ohne der Suche nach dem nächsten Sessellift. Seid stolz auf jeden einzelnen Berg, den ihr selbst bezwungen habt und zwinkert den Leuten neben euch zu, die sich das noch nicht trauen. Seid ein Vorbild für sie.
3. Wartezeit ist Bewegungszeit
Ständig warten wir. Wir verschwenden oft so viel Lebenszeit mit Warten. Ob an Haltestellen, in Wartezimmern oder auch in unserer Freizeit, wenn wir nutzlos auf unser Smartphone starren und endlos scrollen, auf der Suche nach der nächsten inhaltslosen Unterhaltung. Oftmals sinnlose Zeit, die wir mit nichts tun oder noch sinnloserem Entertainment überbrücken wollen. Die Zeit können wir doch effektiv nutzen, um etwas zu tun. Sei es bewegen, leicht dehnen, lesen, basteln, zeichnen oder häkeln. Egal, was. Klar, das ist an der Supermarktkasse jetzt nicht der ideale Ort und wir würden da vielleicht etwas befremdlich wirken. Aber der Grundgedanke ist die Wartezeit als produktive Zeit zu nutzen, um sich körperlich oder geistig auf das nächste Level zu heben. Macht das doch mal.
4. Tritt in die Pedale
"Das Leben ist wie Fahrrad fahren, um die Balance zu halten, müssen wir in Bewegung bleiben." Genauso ist es. Wenn der Weg für euch doch etwas zu weit ist zum Laufen, nehmt das Fahrrad und verzichtet auf das Auto. Das ist nicht nur gut für eure Beinmuskulatur, auch die Umwelt freut sich. Kramt bitte einmal in eurem staubigen Keller, macht das Fahrrad einsatzbereit und schwingt euch gelegentlich wieder auf den Sattel. Yihaaa...

Klein Anfangen, groß rauskommen!
Egal, wo ihr gerade steht und wo ihr startet. Alles ist besser als immer nur nichts tun. Jede noch so kleine Bewegung zählt und macht euch glücklicher & gesünder. Es ist wie in einem Videospiel. Versucht so weit wie möglich zu kommen und seid immer ehrgeizig das nächste Level zu erreichen. Aber Achtung: An jeder Ecke wartet dieser fiese Endgegner names "Schweinehunde" und will euch in Versuchung führen und in die Knie zwingen. Mein Tipp: Seine Schwäche ausnutzen. Denn Bewegung und Disziplin sind eure besten Waffen gegen ihn. Also los, worauf wartet ihr. Zieht in den Kampf und besiegt diesen Bösewicht.
Nun gut. Gehen wir nun zum Abschluss nochmal zurück zur Einleitung und den Song "I like to move it!". Ich frage euch jetzt nochmal, die alles entscheidende Frage am Ende des Refrains: "You like to? und ihr antwortet bitte nicht nur: "Move it!", sondern tut es ab sofort auch wieder. Let's go. Nicht warten. Loslegen!
So wahr, das Ding mit dem Schweinehund....und man ist so stolz, wenn man ihn ignoriert hat